Rundgang durch die Hagenmühle

Die Hagenmühle liegt in Grebenstein bei Kassel, unweit des Bahnhofes. Es ist ein herrlicher Dreiseitbau, der Mühle un die damals typische Landwirtschaft mit sich spiegelt. Denn viele der Mühlen waren einfach zu klein, um wirklich allein für das Auskommen des Müllers sorgen zu können. So war die Landwirtschaft ein weiteres Standbein der Mühle, woraus dann auch die Erfahrung des Müllers mit der Futtermittelproduktion rührt, denn aus eigener Erfahrung wusste der Müller nur zu gut, welche Produkte der Mühle für das Vieh am Besten waren. Betritt man daher den historischen Hof mit seinem Steinpflaster, betritt man eine andere Welt, denn die historische Bausubstanz der Mühle ist unverkennbar. Schon im 17. Jahrhundert ist die Mühle erwähnt, doch der Standort läßt den Schluss zu, daß hier schon früher eine Mühle gestanden haben muss. Im 30 jährigen Krieg brannte dann die Mühle nieder und wurde auf den Grundmauern neu aufgebaut, so wie wir das Gebäude noch heute finden. Es ist ein kleines, verwinkeltes Fachwerkhaus, mit niedrigen Decken, gekalkten Lehmwänden und mächtigen Eichenbalken, wobei nur kleiner Teil die kleine Handwerksmühle der Hagenmühle enthält. Andere Teile sind klare Teile der bäuerlichen Landwirtschaft, wie Scheune mit Tenne, Stallungen und Unterstellmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Geräte. Trotzdem ist der Eingangsbereich der Hagenmühle typisch, mit einem Treppenaufgang zu einer kleinen Laderampe und einem abgetrennten Kontor, der heute den kleinen Mühlenladen enthält. Die Mühle selbst erstreckt sich über 3 Böden und ist daher eine typische kleine Handwerksmühle, die bis in die heutige Zeit erhalten und Funktionsfähig geblieben ist. Seit einigen Generatoren im Besitz der Familie Hold, die dort noch heute Getreide vermahlen und an regionale Kleinkunden und mittelständige Handwerksbetriebe abverkaufen. Auch wird nur regionales Getreide vermahlen.

 

Die Hagenmühle in Grebenstein bei Kassel
Die Hagenmühle in Grebenstein bei Kassel, eine typische Mühlenhofanlage in Oberhessen,
noch heute in Betrieb, mit einem Hof voll Geschichte

Das oberhessische Land ist wasserreich und daher durchziehen viele Flüsse und Bäche des hügelige Land Nordhessens, die als Energiequelle kleinerer und größerer Wassermühlen. Doch auch in Hessen ist das Mühlensterben kein Mythos, es ist Realität. Viele der kleinen, mittlständigen Mühlen haben die Tore geschlossen und den Betrieb eingestellt. Allein auf der Zugfahrt nach Grebenstein, findet man aus dem Zugfenster blickend die alten Relikte ehemaliger Mühlen entlang Schwalm und Eder, wo oft die Gebäude mit leeren Fenstern am Rand der Gewässer stehen - Zeugen ehemaliger Betriebsamkeit.
Da ist es schon wie ein wunder, wenn noch kleinere Betriebe, wie die Hagenmühlen überlebt haben, ja sogar von Generation zu Generation den Betrieb übergeben konnten - schon allein dies rechtfertigt einen Rundgang, auch wenn diese Mühle so gar nicht dem Ideal entspricht, welches ich auf meinem Mühlentouren suche.
Doch allein die Geschichte, diese von Generation auf Generation förmlich vererbte Tradition in der Mühle schaffen eine einzigartige Atmosphäre, es wäre ein Frefel gewesen, diese ühle nicht mit einem Rundgang zu ehren und vorzustellen!

Das Wehr am Abzweig des Mühlgrabens. Er wurde vor der alten Stadtmauer abgezweigt und dann in die Stadt geführt. Unklar ist, ob der Graben noch andere Mühlen innerhalb der Stadt angetrieben hat, davon sind aber keine Reste zu erkennen noch zu finden, so daß die Hagenmühle, direkt und kurz hinter der Stadtmauer wohl die der Stadt am nächsten liegende Mühle die größte Bedeutung für die Stadt gehabt haben durfte, während der Graben in der Stadt eher für Wäscherei, Wasserversorgung und ggf. Fischzucht genutzt worden sein dürfte, als zum Antrieb anderer Mühlen. Wenn, so haben diese nicht überlebt.

Das Wehr zum Abzweigen des Mühlgrabens
das Wasserrad der Hagenmühle

Das Wasserrad der Hagenmühle. Das Gerinne beginnt direkt am Mauerdurchbruch der alten Stadtmauer und ist mit fast zwei Meter breite sehr imposant. Es besteht aus Eisenteilen, die zum Teil noch vernietet sind, das alte hölzernere Gerinne ist verschwunden. Einst hatte die Mühle zwei Räder, doch wurden beide Räder vor über 25 Jahren durch ein großes Volleisen Hochleistungswasserrad ersetzt, welches sich noch heute dreht. Mit 3,6 Meter Durchmesser und 1,8 Meter Breite ist es eine imposante Wasserkraftmaschine, welche tag und nacht seinen Dienst unablässig verrichtet. Treibt es nicht die Mühle, so treibt es einen Generator und drückt Strom in das öffentliche Stadtnetz. Dies sind rund 11 kW an Leistung, die das Rad an seiner Welle erzeugt, davon werden rund 50% ins Stadtnetz eingespeist. Diese Verluste sind bei vielen Wassermühlen zu bemerken, und meist Grund einer nicht immer korrekt installierten Energieerzeugungsanlage, bzw. großen Verlusten durch die Kraftübertragungswege.
Das oberschlächtige Wasserrad ist ein sogenanntes Hochleistungsrad, denn es besitzt einen Einlauffächer und stabilisierte Kammern, Rosetten und Radarme entsprechen dem Bautyp und bilden so eine stabile und haltbare Konstruktion, welche viele Mühlen auszeichnet, die von älteren Anlagen auf moderne Konstruktionen umgestiegen sind.

Im Keller findet man dann von der alten Wasserradanlage das alte Getriebe, es besteht aus einem Kamerad mit Kegelgetriebe zu einem Vorgelege, welches dann die liegende Haupttransmission angetrieben hat.
Der Blick in den Antriebskeller ist daher immer interessant, denn nach dem Abbau der Wasserradanlage denkt man nicht, daß hier noch ein vollständiges Antriebsgetriebe im Keller schlummert, zumal das Antriebsgetriebe des eigentlichen Wasserrades schon auf eine neue Konstruktion umgerüstet wurde, die zwar ebenso ungewöhnlich ist, aber scheinbar verlässlich. So fehlt der Mühle die ursprüngliche Antriebsanlage am Wasserrad, doch ruht im Keller der Schatz einer vollständigen Antriebsanlage ursprünglicher Bauart.
Durchaus anmerken muss man, daß die neue Kraftübertragung vielleicht wartungsärmer ist, aber nicht wirksamer wie die alte Anlage, wie man an der eingespeisten Energie deutlich erkennen kann.

Der alte Getriebe der nicht mehr vorhandenen Wasserradanlage
Die Walzenstühle

Auf dem Mahlboden dann die Walzenstühle, wobei hier nur zwei Doppelwalzenstühle von Fürmeyer und Witte die Vermahlung darstellen.
Dabei sind im Vordergrund die Schrotstühle zu sehen, dann im Hintergrund Greis und Dunstvermahlung zu sehen.
Die Firma kam aus der Nähe von Kassel, existiert heute nicht mehr, welche die Walzenstühle gefertigt hat. Trotzdem sind diese noch störungsfrei im Betrieb und werden über eine zentrale Antriebsquelle aus dem Keller angetrieben. Hier hat sich nichts geändert, auch wenn Kammrad und Vorgelege still stehen - denn über die Klauenkupplung wird das liegende Zeug vom aktuellen Wasserrad angetrieben und damit die wunderbaren Walzenstühle, welche die Produkte der Mühle herstellen.

n einer kleinen Ecke steht dann, für eine Mühle dieser Art nicht ungewöhnlich, der alte Mahlgang. Sicherlich hat die Mühle früher einmal mehr Gänge gehabt, doch hier ist einer übrig geblieben, der über das Kegelgetriebe im Keller noch angetrieben werden kann.
Er ist mit Kunststeinen bestückt und diente zum schnellen Schroten von Fremdgütern, zumeist Gerste, Mais oder Fehlgetreide, welche dann als Futterschrotmischungen vermarktet worden sind.
Der Mahlgang steht nun schon länger still, denn die Futtermittelproduktion ist zurück gegangen und wird heute nicht mehr wirklich in der Hagenmühle verfolgt. Im Gegensatz zu anderen Mühlen, wie zum Beispiel in der Obermühle Polling, wo noch größere Mengen Tierfutter in der Mühle hergestellt werden.
Einige Mühlen haben sich mit der Herstellung von Futterschrot, oder rein auf die Herstellung spezieller Futtermischungen aus Fremdsaaten, Kleie, Schrot spezialisiert, die dann mit Maisschrot, Gerstenschrot und anderen Gütern zu Mischungen vermengt werden, die auch hier Kundenwünschen entsprechen und Abnehmer finden.
So waren einige Mühlen nicht immer für die Herstellung von Feinmehl für die Herstellung von Backwaren zuständig, sondern einige Betriebe hatten sich auch oder ausschließlich auf die Produktion hochwertiger Futtermittel spezialisiert, die dann verkauft worden sind. Und gerade in der Herstellung von Futterschrot hat der Gang in vielen Mühlen überlebt, weil er einfach ist und die Qualität des Schrotes für das Erzeugen von Futtermischungen mehr als ausreichend war - zudem konnte er einfacher und leichter mit unterschiedlichen Produkten beaufschlagt werden und war daher aus dem großen Strom der eigentlichen Mühle zumeist ausgekoppelt. So auch in der Hagenmühle.
Es ist aber ein traditioneller Gang, mit Rumpfzeug und Rüttelschuh, so daß er einer Modernisierung, wie in der Obermühle Polling entgangen ist.

Der alte Mahlgang auf dem Mahlboden
hängender Mischer

Ein Stock höher ist dann der Mischerboden. Da die Mühle nicht hoch ist, verbirgt sich hier auch eine kleine Absackbank und die Vorspeicher der Walzenstühle, die wie in den meisten anderen Mühlen aus kegelförmigen Blechröhren bestehen.
Dreh hängende Mischer hat die Mühle, dabei sind nur noch zwei in Betrieb, der dritte nicht mehr in Gebrauch.
Der nachträglich montierte Blechmischer ist für die Mehle im Einsatz, die produziert werden und dann verkauft werden. Der letzte Holzmischer ist dann wieder ein Kleiemischer, wo die anfallende Schäl und Sichterkleie zu einer homogenen Mischung vermengt wird, die dann ebenfalls als Tierfutter abverkauft wird.
Eine Maschine, die man erwarten würde, den Aspirateur kann ich nicht zeigen. Diese stand auf dem Dachstuhl und wird als erste Maschine der Reinigungsstrecke durchlaufen. Sie hat sich nicht wirklich fotografieren lassen, ist jedoch vorhanden und wird genutzt. Es ist ein kleiner Aspiratuer, kleiner noch, als der Aspirateur der Neuen Mühle in Erfurt oder der Kumpfmühle bei Prien, aber das Auslesen von Staub, Spelzenresten, Sand und anderen Stoffen verrichtet er tadellos. Er kann nur hier nicht gezeigt werden.

Auf dem Mischerboden steht dann die Schälmaschine. Es ist eine der typischen Maschinen der Getreidereinigung einer Mühle. Mithilfe von rotierenden Leisten werden die Körper gegen den Trommelmantel gerieben. Dieser Mantel ist innen mit Schmiergel besetzt. Die Körner werden gegen den Schmiergelmantel von den rotierenden Paddeln geworfen und gerieben, so daß die feinen Hüllschichten um das Getreidekorn abgerieben werden.
Die hochfeine Kleie wird über einen auf der Maschine aufgesetzten Lüfter abgesagt und in einen Schlauchfilter gepresst, wo die feine Kleie abgeschieden wird. Diese kommt dann zu einem Absackstutzen, wo diese abgesackt wird. Diese Kleie wandert dann auch in den Kleiemischer, weil auch diese feine Schälkleie ein hochwertiges und vor allem sehr reines Produkt der Mühle ist.
Unter der Schälmschaine ist dann noch eine Bürstenschnecke angeordnet, wo über eine Bürste die Körner aus der Schälmaschine gegen einen gelochten Siebrahmen geschrubbt werden, so daß auch feinste, noch anhaftende Kleiereste abgerieben werden.
Auch diese feinsten Kleiereste gelangen dann in den Absackstutzen, wo diese als Schälkleie abgesackt werden.

Die Schälmaschine
Der Plansichter der Mühle

Auf dem Sichterboden findet man dann die Antriebe der hängenden Mischer - hier sollte eigentlich auch ein Trieur zu finden sein, doch er existiert in der Mühle nicht und wurde scheinbar irgendwann ausgebaut.
Dafür hat die Mühle einen hängenden Plansichter. Aufgrund der Größe der Mühle rechnen viele eher mit einem kleinen, stehenden Sichter, doch auch hier zeigt sich, daß diese Sichter nicht so häufig sind, wie hängende Anlagen. Der einfache Rahmen ist mit zwei schlanken Siebrahmenstaplen bestückt. Der Rahmen hängt an Stahlseilen an einer Tragkonsturkion des Dachstuhls.
Die alten Elevatoren sind ausgebaut und haben einer pneumatischen Förderanlage Platz gemacht. Über einen nachträglich eingebauten Rahmen sind über dem Sichter direkt die Zyklone und Schleusen angebracht, die damit die Transportgüter vom Luftstrom trennen.
Der Sichter wird über die Transmission in kreisende Schwingungen versetzt, so daß die Güter über die Siebflächen bewegt und damit sortiert werden. Die getrennten Produktströme werden vom Sichter über die Absackbank geschickt, oder direkt in die Speicher der anderen Mahlstühle geschickt, um dort weiter vermahlen zu werden.
Hier in diesen kleinen Handwerksmühlen hängt viel vom Geschick des Müllers ab, der die Produktströme kontrollieren muss, um so dann die entsprechenden Güter zu erhalten, die dann zum fertigen Endprodukt angezischt werden.

Gleich hinter dem Kontor finden sich dann die Abgänge der Absackstutzen der beiden Mischer. Hier steht dann auch die Sackwaage greifbar. Säcke werden dann an die Stutzen gehängt und so direkt aus dem Mischer mit den fertigen, homogenen Produkten befüllt.
Aus den großen Säcken werden dann kleingebinde abgefüllt und abgepackt, die im Kontor an Kleinkunden direkt abgekauft werden können.
Gerade regionale Kunden schätzen diese Produkte, wie auch Müller der Mühle St. Johann, Drax oder Polling bestätigen können. Der Kunde schätzt diese regionalen Erzeugnisse, weil er weiß, woher die Produkte stammen und vor allem daß es Produktmischungen gibt, welche sich vom normalen Angebot unterscheiden.
Auffällig in diesem Bereich ist die niedrige Decke und vor allem die massive Fachwerkkonstruktion, welche auf das Alter der Fachwerkstruktur hinweisen. Da die Mühle nicht mehr rund um die Uhr in Betrieb ist, werden Mischungen erzeugt, abgefüllt und dann, bei Bedarf werden neue Mischungen in den Mischern hergestellt. Dazwischen produziert die Mühle Strom, wird gereinigt und kleine Wartungsarbeiten durchgeführt.

Die Absackstutzen
Die Elektrische Einrichtung als Energiequelle

Der Schaltschrank im Kontor ist dann das Einzige, was man von der kleinen Wasserkraftanlage erkennt. Denn der Rest verbirgt sich im Getriebekeller, wo vom Kegelradgetriebe dann ein große Riemenscheibe angetrieben wird und damit ein Generator über einen Riemen betrieben wird.
Die Schaltschränke enthalten die nötige Steuerung, die Notabschaltungen und die Steuerelektronik, um die Maschine an das öffentliche Stromnetz zu koppeln. Hier wird dann auffällig, daß von den rechnischerischen 11 kW, die das Rad erzeugt, nur rund 5 kW ins Stadtnetz eingespeist werden. Man kann also hier gut erkennen, welche Kraftverluste die alten Mühlen oft auf dem Weg von der Radwelle zum öffentlichen Stromnetz hinnehmen müssen.
Diese Verluste sind aber weniger durch das Alter der Wasserkraftmaschine begründet, als in den Verlusten der Kraftübertragungen. Das dürfte oft daran gelegen haben, daß die Mühlen Mahlmaschinen antreiben musste und der Müller sich immer zu helfen wusste, indem er die Kraft die das Rad lieferte an den Prozess angepasst hat.
Doch jetzt, als Kraftwerk geht es nicht - und dann fällt auf, wieviel Kraft bestimmte Dinge kosten..

Erneut ist ein Rundgang zu Ende.
zum Glück hat auch die Hagenmühle eine eigene Homepage, auf welche man verlinken kann. So kann vielleicht der eine oder andere nun direkt die Mühle virtuell im Netz direkt besuchen, denn dieser Rundgang spiegelt ja nur einen persönlichen Eindruck wider. Auch wenn die Homepage weniger Einblicke bietet, findet man doch mehr Informationen um den Betrieb und die Produkte, als dies hier möglich wäre.
Denn das ist gerade, was kleine Mühlen ausmacht, die Kundennähe und oft die Möglichkeit, hier das besondere Produkt zu erhalten. Denn ein Feinmehl der Type 405 hat eine gewisse Reinheit, doch über die Feinheit, also die Korngröße wird nichts ausgesagt, doch bestimmte Backwaren, Nudeln oder Knödel werden nur mit etwas gröberen Mehlen so richtig lecker und wo anders, als wie in einer Mühle kann man diese Mehle so erstehen, daß es dann auch wirklich den Traditionen gerecht wird?
Viele Gastwirte haben dies schon erkannt und sind Kunden der überlebenden Mühlen geworden, weil diese dann dort wirklich ein Nudelmehl bekommen können, wie es genau auf traditionelle Küche abgestimmt ist, aber auch in der Typeklasse, wie es heute gern benutzt wird. So gibt es heute einen Trend zu Vollkornprodukten, was bedeutet das feinste Kleie wieder in das Mehl gelangt, die dann die entsprechende Typenklase ergibt. So muss im Produktstrom die Kleie nicht abgezogen, sondern mutvermahlen werden, damit die Typeklasse stimmt, aber auch die Feinheit des Mehls gegeben ist. So ist aber eine Vollkornnudel aus feinem Mehl oft nicht so gut, wie eine Vollkornnudel auf griffigem Mehl, denn die gröberen Bestandteile des griffigen Mehls verhalten sich in Nudelteigen anders, als die feinen Anteile. Für viele Großmühlen ist es unrentabel, diesem Trend zu holten, die Absatzmengen stimmen nicht und das Internet ist voll von Rezepten, wo verschiedene Mehl vermischt werden müssen, nur damit ein bestimmtes, aber gewünschtes Ergebnis erzielt werden kann. Kleinmühlen wie die Hagenmühle kann aber diese Wünsche direkt befriedigen und dem Kunden daher ein Mehl anbieten, welches exakt seinen Wünschen entspricht. Zudem sind Anpassungen direkt möglich, falls in der Rezeptur mehr Vollkorn oder weniger Vollkornanteile erwünscht sind, so daß Mischungen angepasst werden können, ohne das die Größe der Bestandteile der Mischung des Mehls, die man Griffigkeit nennt, sich ändert.
Die Mühle ist daher ähnlich wie die Mühle St. Johann, die Obermühle Polling oder auch die Maier Mühle fest eingebunden in den Kreis regionaler Kunden oder Lieferanten. So sind die Wege kurz, die Produkte sind regional angebaut und Mühlenprodukte werden regional vertrieben.
Vergleichbar ist die Mühle auch nur mit der Kumpfmühle in Prien am Chiemsee. Die Kumpfmühle hingegen benutzt nur etwas weniger als 100 Liter Wasser, dafür hat diese mehr als das dreifache Gefälle, aber kommt so auf ungefähr die gleiche Leistung. Nur, die Kumpfmühle wurde konsequent zu einer Kunstmühle umgebaut, mit allen Schikanen einer Feinmühle. Dies alles blieb der Hagenmühle erspart, die als kleine Handwerksmühle ursprünglicher Natur bis heute überdauerte, und im Betrieb geblieben ist. Dies konnte der Kumpfmühle so nicht gewährt werden, so daß die Hagenmühle hier mehr als den je es verdient hat, mit dem Rundgang gezeigt zu werden, als auch daß diese besucht wird. Ja mehr sogar, neue Kunden gewinnen kann.
 
Homepage der Hagenmühle

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